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Geschichtsverein: Erinnerungsjahr 2025 – Symposium des Geschichtsvereines zu den 1950er-Jahren

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15 spannende Vorträge am 15. und 16. Mai im Kärntner Landesarchiv. Besuch kostenlos.

Am Erinnerungsjahr 2025 beteiligt sich der Geschichtsverein für Kärnten mit einem Symposium über das Jahrzehnt des Österreichischen Staatsvertrages. Es findet am 15. und 16. Mai im Kärntner Landesarchiv unter dem Titel „IM AUFBRUCH? DIE 1950ER JAHRE IN KÄRNTEN“ statt. Der Besuch ist kostenlos. „Die 1950er brachten für die Geschichte Kärntens eine entscheidende Trendwende. Das Land begann sich in diesem Jahrzehnt grundlegend zu verändern“, betont Werner Drobesch, der stellvertretende Direktor des Geschichtsvereines. Er führt die Grundlage für die Wirtschaftswunderjahre, die Eröffnung des ORF-Funkhauses in Klagenfurt, die Treffen der österreichischen Literaturavantgarde am Maria Saaler Tonhof oder den Beginn der „Wörthersee-Filme“ an. In den 16 Vorträgen des Symposiums wird es unter anderem auch um die Kärntner Parteienlandschaft in den 1950ern, die Minderheitenfrage, die britische Militärgerichtsbarkeit oder den „Kunst-Skandal“ um die Bahnhofs-Fresken Giselbert Hokes gehen.

„In den 1950er-Jahren verabschiedete sich Kärnten ökonomisch und gesellschaftlich von seiner agrarischen Ausrichtung und beschritt den Weg in Richtung einer Industriegesellschaft“, so Drobesch weiter. An die Stelle der Armut in der Nachkriegszeit seien die Jahre des Wirtschaftsaufschwungs getreten. So habe sich Kärnten auch als Fremdenverkehrsland etabliert, wozu die „Wörthersee-Filme“ – „Du bist die Rose vom Wörthersee“ wurde 1952 uraufgeführt – laut dem Historiker Maßgebliches beigetragen haben. „Die Grundlagen für die moderne Konsum- und Wohlstandsgesellschaft wurden gelegt. Warum und wie es dazu kam, welche politischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Implikationen damit verbunden waren, versucht unser Symposium zu klären“, sagt Drobesch.

Das Symposium beginnt am Donnerstag, 15. Mai, um 9.00 Uhr und am Freitag, 16. Mai, um 9.30 Uhr. Dieter Binder wird die „Sehnsucht nach der Normalität“ thematisieren und Ernst Bruckmüller die Entwicklung des österreichischen Staatsbewusstseins in den 1950er-Jahren, während sich Wilhelm Wadl mit der Kärntner Parteienlandschaft auseinandersetzen wird. In dieser dominierte die Sozialistische Partei, Landeshauptmann Ferdinand Wedenig drückte der Landespolitik den Stempel auf. Auf seinen Erlass hin wurde 1957 die Abmeldung vom zweisprachigen Unterricht in den Volksschulen des zweisprachigen Gebietes ermöglicht. Der Minderheitenthematik werden sich die Vorträge von Claudia Fräss-Ehrfeld, Ulfried Burz und Theodor Domej widmen. Dabei wird es um die Bundeskompetenz und Kärntner Realität gehen, um Konflikt- und Kooperationsfelder zwischen Wien/Kärnten und Slowenien sowie um die slowenische Minderheit zwischen Spaltung, Integration und Konflikt.

Weiters wird Martin Stermitz beim Symposium der Frage nachgehen, welche Bedeutung Abwehrkampf und Volksabstimmung in der „Erinnerungskultur“ in den 1950er-Jahren zukam. Meinhard Brunner wird das Wirken der britischen Militärgerichtsgerichtsbarkeit beleuchten. Über die Bedeutung der österreichischen Sozialpartnerschaft und des Unternehmertums in einem Land, in dem verstaatlichte Betriebe eine wichtige Rolle spielten, werden Reinhard Neck und Walter Iber referieren. Thomas Zeloth wird über die Bedeutung der Bevölkerungsbewegung (Ab- und Zuwanderung) für die gesellschaftliche Entwicklung sprechen.

Ein abschließender Teil wird Fragen der Gesellschafts- und Kulturgeschichte streifen. Werner Drobesch wird die ersten Konturen der im Entstehen begriffenen Konsum- und Wohlstandsgesellschaft nachzeichnen, Maria Streit das Ineinanderfließen von Tradition und Moderne im „neuen Kärntnerlied“ behandeln. Katharina Herzmansky wird über das vielfältige literarische Leben referieren und Gerhard Katschnig über den „Kunst-Skandal“ der 1950er-Jahre schlechthin, Giselbert Hoke und seine Bahnhofs-Fresken.

Genaues Programm und Informationen zum Geschichtsverein für Kärnten: https://geschichtsverein.ktn.gv.at/

Beitrag von
Geschichtsverein für Kärnten
Redaktion: Markus Böhm
Tel: 050 536 30573
Mail: geschichtsverein@landesmuseum.ktn.gv.at
Web: geschichtsverein.ktn.gv.at

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